Kann die Dohlenwiese eine Heuwiese bleiben?

Es war Zeit für eine Pflegemahd durch den Förderverein des Naturparks Nossentiner/Schwinzer Heide. Das vorhandene Jakobs-Greiskraut würde eine Verfütterung des Heus jedoch nicht zulassen. Da es noch verhältnismäßig wenige Pflanzen waren, haben wir versucht, diese per Hand zu entfernen.
Das Jacobs-Greiskraut ist eine einheimische Pflanze!
Jacobs-Greiskraut (Jacobaea vulgaris, auch als Senecio jacobaea bekannt) ist eine mehrjährige bis zweijährige Pflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Es erreicht eine Höhe von 30 bis 120 cm, ist verzweigt und zeigt im Spätsommer bis Herbst auffällig gelbe Korbblüten. Die Blätter sind grob zerteilt und oft dunkelgrün. Typische Lebensräume sind ruderalisierte Flächen, Böschungen, Magerrasen, Weinbergs- und Ackerränder. Das Jakobs-Greiskraut ist eine heimische Pflanze, die zur natürlichen Kulturlandschaft gehört und gleichzeitig eine wichtige Futterpflanze für zahlreiche Insektenarten darstellt – besonders während der Blüte im Juli, wenn andere Nahrungsquellen knapper sind. Auch Bienen nutzen die Pflanze, wobei jedoch Pyrrolizidinalkaloide mit dem Pollen in den Honig gelangen können. Die gelb-schwarz gestreiften Raupen des Jakobskrautbären (Tyria jacobaeae) sind im Sommer häufig auf dem Jakobs-Greiskraut zu sehen. Diese Schmetterlingsart spezialisiert sich auf Greiskräuter: Die Raupen nehmen die Giftstoffe der Pflanze auf und werden dadurch für Fressfeinde ungenießbar.
Wie gefährlich ist die Pflanze wirklich?
Landwirte und Pferdehalter sorgen sich: Das Jakobs-Greiskraut enthält giftige Pyrrolizidinalkaloide, die beim Trocknen in Heu oder Silage erhalten bleiben und von Weidetieren aufgenommen werden können. Daher sollten Weiden vor der Mahd kontrolliert und Pflanzen entfernt werden. Besonders Pferde und Rinder reagieren empfindlich auf wiederholte Aufnahme, was zu schweren Erkrankungen bis zum Tod führen kann. Es besteht aber kein Grund zur Panik und die Pflanze kann durch ein intelligentes Mahdmanagement an der Ausbreitung gehindert werden.
Übrigens...
Kaninchen mögen die Wurzeln des Jakobs-Greiskrauts und der Rückgang der Kaninchenpopulation soll so ein Grund für die Häufigkeitszunahme des Jakobs-Greiskrauts sein.
Was wurde gemacht?
Mit ca. 15 Naturfreunden sind wir gemeinsam in einer Kette über die Dohlenwiese im Plauer Stadtwald gelaufen. Dabei wurden alle Pflanzen vom Jacobs-Greiskraut ausgerissen. Die Pflanzen wurden in Säcken gesammelt und von Mitarbeitern des Naturparks abtransportiert. Durch den eher sandigen Boden war es meist recht einfach, das Jacobs-Greiskraut auszureißen. Durch die rege Beteiligung war die Arbeit in zwei Stunden erledigt.